Stimme ist nie abstrakt, sagt Mascha Corman, du fühlst unmittelbar ihren Ausdruck. Das Spannende ist, wenn die Stimme auf etwas Abstraktes trifft, wie etwa ein herkömmliches Instrument. Das ist ein wichtiger Aspekt von STIMMUNGEN. - Wir wollen zeigen, wie Stimme improvisatorisch in einer Band funktionieren kann, ergänzt Thea Soti. Die beiden Sängerinnen kuratieren als eins von vier Kuratorenteams die Konzertreihe mit Schwerpunkt Stimmkunst im Loft Köln. Eingeladen ist zum Eröffnungskonzert deshalb Lauren Newton, Europas Speerspitze der improvisatorischen Stimmkunst. Sie eröffnet den Abend mit einer Solo-Performance.
Es ist eine Expedition in die menschliche Stimme, die Newton dem Zuhörer anbietet, beinahe ein Kompendium, von Ameisen-Gebrabbel bis Zähneputzen. Mit schier unerschöpflichem Repertoire durchleuchtet sie improvisatorisch stimmliche Facetten, Kapitel für Kapitel. Newton knurrt, gurrt, flüstert, ruft, stottert und quietscht, sie produziert Laute in allen erdenklichen Dynamikstufen und versteht es, diese zu sinnvollen musikalischen Einheiten zu gruppieren. So baut sich vor dem aufmerksamen Zuhörer tatsächlich nach und nach ein musikalisches Gebilde auf, man erkennt Motivik, Erzählstrukturen, gar einen Song."